Das 1. Fußballspiel nach Kriegsende fand am 23. September 1945 in
Dürmentingen statt. Es endete 3:3.
Riedlingen spielte mit Dangel, Braun,
Kurt, Buck, Waldner, Luft, Pfister, Kräutle, Schulz, Kegel, Mahler und
Geiselhart
Nach Verfügung des französischen Sportoffiziers wurden im Jahre 1946
Punktspiele innerhalb des Kreises Saulgau durchgeführt mit den Vereinen
Altshausen, Buchau, Herbertingen, Mengen, Riedlingen, Saulgau und
Scheer.
Sieger wurde Saulgau vor Riedlingen mit den Spielern: Gaier,
Mißmahl, Arndt, Braun, Strang, Berger, Holzhauser, Mahler,Kegel, Wicker,
Schöller, Sorger, Schäffer, Fritz, Hauser und Kräutle.
22. März: Beginn der Punktespiele der Bezirksliga Donau-Bussen mit den Vereinen Buchau, Krauchenwies, Munderkingen, Saulgau, Sigmaringen, Riedlingen, Sigmaringendorf, Schelklingen und Schussenried. Mit 22:4 Punkten wurde Riedlingen Meister. Riedlingen wurde zunächst nach Einspruch von mitwirkenden Vereinen die Meisterschaft aberkannt, weil ein Spieler zugleich bei zwei Vereinen gespielt haben soll. Es gab Verhandlungen in Tübingen, Trossingen, Saulgau, Sigmaringen und zuletzt in Weingarten, wo das Urteil am 13. Mai 1947 aufgehoben wurde. Riedlingen blieb Meister.
24. Juli: Werbespiel des VfR Pforzheim in Riedlingen, das der TSV 0:14 verlor. Er gewann dabei aber die Spieler Bert Gimber und Karl Schradi die nun die Fußball-Abteilung des TSVR trainierten und für einen ungeahnten Aufschwung im Riedlinger Fußball sorgten. Der TSV wurde um diese Spieler beneidet.
Am 25. August 1946 fand ein erwähneneswerter Höhepunkt statt. Der TSV schlug in einem erstklassigen Spiel eine französicsche Auswahlmannschaft in der sogar Spieler von Straßburg mitwirkten mit 6:3.
2. November: Sitzung der Spruchkammer der
Bezirksliga Donau-Bussen in Riedlingen. Unter Vorsitz von dem
Landessportbeauftragten der französischen Zone, Herrn Klumpp (Tübingen)
und Herrn Vollwallner (Lindau), als Vertreter der Landesliga wurden
folgende Strafen verhängt:
Spieler Schradi, Riedlingen wegen
Schiedsrichterbeleidigung zwei Wochen Sperre. Spieler Palmer, Buchau
wegen rohen Spiels zwei Wochen Sperre. Vorstand Merkle, Buchau und
Vorstand Kneer, Munderkingen erhielten Geldstrafen nach der Behandlung
der Spiele Munderkingen - Buchau und Schussenried - Munderkingen.
Es
erfolgte dann noch eine Anzeige von Saulgau gegen Riedlingen wegen
Mitwirkens der Spieler Gimber und Schradi vom 1. VfR Pforzheim und das
Mitwirken von Schülern in einer 1. Mannschaft (Mahler, Riedlingen). In
beiden Fällen wurde der Einspruch von Saulgau als unberechtigt
abgewiesen. Riedlingen war durch Max Bausenhart, Gebhard Kegel und Willi
Kegel vertreten.
Da Saulgau vor Beginn der Punktspiele alles
versuchte die Riedlinger Spieler Gimber und Schradi für sich zu gewinnen
und als dies nicht gelang, wurde der Kampf gegen Riedlingen
aufgenommen, so daß nun das sportliche Verhältnis zwischen Riedlingen
und Saulgau als sehr gespannt zu bezeichnen ist.
1. Dezember 1946: Infolge Fahrtschwierigkeit kam Riedlingen heute sehr verspätet in Krauchenwies an. Beim Stande von 6:2 für Krauchenwies wurde das Spiel wegen Dunkelheit 30 Minuten vor Schluß von Schiedsrichter Stöhr aus Ehingen abgebrochen. Das Spiel wird höchstwahrscheinlich wiederholt.
23. Dezember: Mit dem heutigen
Wiederholungsspiel in Krauchenwies, das 3:3 endete ist die Vorrunde der
Bezirksliga Donau-Bussen abgeschlossen. Riedlingen steht auf dem
achtbaren 2. Platz mit 12 Punkten und einem Torverhältnis von 22:15. An
1. Stelle steht Buchau, an 3. Krauchenwies gefolt von Sigmaringendorf.
Die Zuschauermenge wächst von Spiel zu Spiel. Der Fußballsport scheint
in Riedlingen einer großen Blüte entgegenzugehen.
In geheimer Wahl wurde die Vorstandschaft der Fußball-Abteilung des TSV
Riedlingen wie folgt gewählt: Abteilungsleiter: Kreisbaumeister Benno
Reck, Stellvertreter: Zahnarzt Dr. Steidle, Spielausschußvorsitzender:
Willi Kegel, Kassier: Hermann Haid, Pressewart: Gebhard Kegel,
Beisitzer: Ludwig Stohr, Anton Waldner, Anton Rothmund, Hubert
Haberbosch sen.
Januar: Zum zweiten Mal tagte in Riedlingen im
Gasthaus "Glocke" die Spruchkammer der Bezirksliga Donau-Bussen unter
Vorsitz von Landessportbeauftragtem Klumpp, Tübingen. Vor Beginn der
Spruchkammersitzung war eine allgemeine Aussprache sämtlicher anwesender
Vereine. Im Verlauf der Sitzung zeigte es sich, dass sich die Vereine
gegenseitig bekämpften. U.a. fällte die Spruchkammer folgendes Urteil:
Saulgau hat den Nachweis erbracht, dass der Spieler Schradi, TSV
Riedlingen, gleichzeitig in der französischen und amerikanischen Zone
gespielt hat. Schradi wurde vom 1.3.-1.6.1947 geperrt.
28. Juni: Obwohl dem TSV Riedlingen durch Urteil der Spruchkammer ein Punkt abgezogen wurde -weil das Spiel gegen Krauchenwies mit 3:3 als verloren gewertet wurde- konnte Riedlingen mit 3 Punkten Vorsprung vor Buchau die Meisterschaft in der Bezirksliga feiern. Dadurch stieg Riedlingen in die Landesliag Gruppe Süd auf. In der festlich geschmückten Turnhalle fand die Meisterschaftsfeier statt. Vorstand Bausenhart begrüßte besonders die Ehrengäste Landrat Maier und Bürgermeister Walz. Nach den Musikstücken der Biberacher Tanzkapelle erfolgte durch Abteilungsleiter Benno Reck, Kreisbaumeiter, die Ehrung der 1. Mannschaft. Spielführer und Trainer Bert Gimber erhielt für seine großen Verdienste eine Ehrenurkunde. Im Namen der 1. Mannschaft dankte Gimber Herrn Reck für seine unermüdliche und sehr erfolgreiche Tätigkeit ein Geschenk. Als Senior der Mannschaft erhielt Karl Strang für sein 20jähriges Jubiläum als aktiver Spieler ebenfalls eine Urkunde. Den humoristischen ersten Teil der Siegesfeier füllte der schwäbische Humorist Simbinelli von Biberach vortrefflich aus. Im zweiten Teil des Programms wurde die Chronik der siegreichen TSV-Spieler vorgeführt. Die Skizzen der einzelnen Spieler waren von H. Münzing und der Text von Heimat dichter H. Gröber ausgezeichnet angefertigt. H. Windholz führte die einzelnen Karikaturen vor. Als Abschluß des Abends wurde das Tanzbein geschwungen.
7. September: Beginn der Punktespiele in der neuen Spielklasse "Landesliga Gruppe Süd" mit den Vereinen Baienfurt, Buchau, Ehingen, Lindau, Lindenberg, Mengen, Ravensburg, Riedlingen, Wangen und Weingarten. Es folgte die Umbenennung der Landesliga in II. Amateurliga und der Zonenliga in I. Amateurliga. Vor Beginn dieser Verbandsrunde hätte sich der TSV Riedlingen an den Aufstiegsspielen zur I. Amateurliga beteiligen können. Das 1. Qualifikationsspiel hätte in Ebingen gegen Pfullingen und das 2. Qualifikationsspiel in Sigmaringen gegen Ravensburg stattfinden sollen. Diese Spiele wurden kurzfristig wegen Neueinteilung der Klassen abgesagt. Im Donaustadion trug der Süddeutsche Oberligist Schwaben Augsburg und der 1. SSV Reutlingen jeweils gegen den TSV Riedlingen ein Werbespiel aus.